Interview mit Amy Allen zu „Critique on the Couch“ für den JHI-Blog
21 Feb 2024Als „»Verheiratung« von Marxscher Theorie und Psychoanalyse”1 beschreibt Leo Löwenthal in dem 1980 als Buch erschienenen Gespräch mit Helmut Dubiel das am Institut für Sozialforschung verfolgte Projekt der Kritischen Theorie. Nicht nur die Stellung der Psychoanalyse in Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft hat sich sowohl seit den Anstrengungen der ersten Generation der Kritischen Theorie, als auch seit dem Gespräch zwischen Löwenthal und Dubiel stark verändert, auch die Relevanz der Psychoanalyse für das Projekt der Kritischen Theorie hat sich gewandelt.
Mit dem Verhältnis der Psychoanalyse zur frühen und kontemporären Kritischen Theorie hat sich jüngst Amy Allen in „Critique on the Couch“ auseinandergesetzt: Allen zeichnet nach, warum die Kritische Theorie einer triebtheoretisch fundierten Psychoanalyse bedarf, welche theoretischen Widersprüche und Spannungen sich aus den unterschiedlichen normativen Grundlagen der Kritischen Theorie und der klassischen Psychoanalyse ergeben und plädiert letztlich für die Fruchtbarmachung der Psychoanalyse Melanie Kleins für eine heutige Kritische Theorie. Für den Blog des Journals of the History of Ideas durfte ich Amy Allen zu „Critique on the Couch“ interviewen. Das Gespräch ist im Januar in zwei Teilen online gegangen: Teil 01, Teil 02.
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Leo Löwenthal, „Mitmachen wollte ich nie: Ein autobiographisches Gesprach mit Helmut Dubiel“ (Frankfurt am Main, 1980), 27. ↩