Ramblings & Reflections Blog von Till Wagner

Artikel zur extremen Rechten aus dem März und April

Für die Jungle World habe ich zuletzt zwei Texte geschrieben, die ich hier der Vollständigkeit halber erwähnen möchte: Für die Ausgabe 2025/10 habe ich mir unter dem Titel „Wahlkampfhilfe aus Washington“ die Reaktionen der deutschen extremen Rechten auf die Affirmation durch die Trump-Regierung und deren Umfeld angeschaut. Wenig überraschend changieren diese zwischen bereitwilliger Annahme und Abwehr aufgrund des eigenen antiamerikanischen Ressentiments. Die Ausgaben 2025/16 enthält den Text „Deutsche Bedenken“, in dem ich die geschichtsrevisionistischen Reaktionen auf die Einführung des 08. Mais als Gedenktag in Sachsen aus Reihen der AfD und anderer Gruppierungen einordne und auf ihre rechtsextreme Tradition zurückführe.

Neuerscheinung - Neuester Sammelband der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA)

Vor kurzem ist der Konferenzband zur im Oktober 2022 durchgeführten 2. Interdisziplinären Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler:innen erschienen. Der Band steht digital im Open Access zur Verfügung. Enthalten ist – neben zahlreichen sehr interessanten und lesenswerten Beiträgen aus unterschiedlichen Fachperspektiven zu Antisemitismus, seinen spezifischen Erscheinungsformen sowie Entstehungs- und Transformationszusammenhängen – mein Konferenzbeitrag zu Nähen und Distanzen im Denken Hannah Arendts und Jean Amérys, den ich bei der Konferenz im Rahmen des Panels Theorie und Ideengeschichte des Antisemitismus vortragen durfte.

Artikel in der Jungle World zu Entwicklungen in der Clubkultur

An dieser Stelle der Vollständigkeit halber der Hinweis auf zwei Texte, die ich im April und im August diesen Jahres für die Jungle World geschrieben habe und die sich beide auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Clubkultur beschäftigen:

Im April habe ich unter dem Titel Raven in Berlin, Bergsteigen in Sachsen über die Erweiterung des „Bundesweiten Verzeichnisses immaterielles Kulturerbe“, u. a. um die „Berliner Technokultur“, berichtet und auf die aus meiner Sicht vorhanden Diskrepanz dieser Musealisierung zu den progressiven und widerständigen Potentialen der Subkultur hingewiesen.

Anlässlich der Wiederkehr von, v. a. in den Sozialen Medien verbreiteten, Boykottaufrufe gegen Clubs und Szeneinstitutionen vor dem Hintergrund des 07. Oktobers und des darauf folgenden Krieges in Gaza habe ich im August unter dem Titel Die Clubs auf Linie bringen näher betrachtet, wie das Berghain ins Visier der Kampagne „Ravers for Palestine“ geriet und welches Weltbild in den Veröffentlichungen der Kampagne durchscheint.

Interview mit Amy Allen zu „Critique on the Couch“ für den JHI-Blog

Als „»Verheiratung« von Marxscher Theorie und Psychoanalyse”1 beschreibt Leo Löwenthal in dem 1980 als Buch erschienenen Gespräch mit Helmut Dubiel das am Institut für Sozialforschung verfolgte Projekt der Kritischen Theorie. Nicht nur die Stellung der Psychoanalyse in Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft hat sich sowohl seit den Anstrengungen der ersten Generation der Kritischen Theorie, als auch seit dem Gespräch zwischen Löwenthal und Dubiel stark verändert, auch die Relevanz der Psychoanalyse für das Projekt der Kritischen Theorie hat sich gewandelt.

Mit dem Verhältnis der Psychoanalyse zur frühen und kontemporären Kritischen Theorie hat sich jüngst Amy Allen in „Critique on the Couch“ auseinandergesetzt: Allen zeichnet nach, warum die Kritische Theorie einer triebtheoretisch fundierten Psychoanalyse bedarf, welche theoretischen Widersprüche und Spannungen sich aus den unterschiedlichen normativen Grundlagen der Kritischen Theorie und der klassischen Psychoanalyse ergeben und plädiert letztlich für die Fruchtbarmachung der Psychoanalyse Melanie Kleins für eine heutige Kritische Theorie. Für den Blog des Journals of the History of Ideas durfte ich Amy Allen zu „Critique on the Couch“ interviewen. Das Gespräch ist im Januar in zwei Teilen online gegangen: Teil 01, Teil 02.

  1. Leo Löwenthal, „Mitmachen wollte ich nie: Ein autobiographisches Gesprach mit Helmut Dubiel“ (Frankfurt am Main, 1980), 27. 

Text in der Jungle World zum 45. Todestag Jean Amérys

Heute vor 45 Jahren, am 17. Oktober 1978, hat sich der Essayist und Holocaust-Überlebende Jean Améry das Leben genommen. Anlässlich seines Todestages habe ich für die Jungle World einen Text über Améry, sein Verständnis des Antisemitismus und dessen Wandlung verfasst. Der Text ist in der Ausgabe 2023/41 gedruckt erschienen und inzwischen hier online abrufbar.